Das Logo eines Unternehmens zählt wohl zu den wichtigsten Faktoren im Corporate Design. Wenn gleich es oftmals verkannt wird, trägt es doch die größte Bürde und den höchsten Werbeeffekt. Und das, ohne aktiv Werbung zu machen. Nicht umsonst investieren Firmen jährlich hohe bis sehr hohe Geldsummen, um am Logo herumzufeilen oder es besser in Szene zu setzen. Tatsächlich steckt dahinter ein gravierender Teil an Wirtschaftspsychologie, denn Produkte identifizieren sich in den meisten Fällen über das Logo des Herstellers. Denken wir dabei an große Marken, wie Nike, Audi, Google und viele mehr. So ist es häufig gar nicht mehr nötig, den Namen dazuzuschreiben, denn den Haken oder die vier Ringe erkennt jeder. Andere Firmen, setzen auf zumindest mit dem Logo in Verbindung stehende Akzente. So erkennen die meisten Menschen die Autovermietung Sixt allein am Orange-Ton.
Und dennoch unterliegt das Logo ständigen Änderungen und Anpassungen an die aktuellen Trends, die Gesellschaft und das gesamte Surrounding. Im Folgenden wollen wir uns ein paar mögliche Trends im Logo-Design ansehen, die sich möglicherweise Durchsetzen oder bereits durchgesetzt haben.
Uppercasification oder auch Großschreibung
In der modernen Online-Welt gibt es für alles Begriffe und spezifizierte Benennungen, so auch beim ersten Logo-Trend, nämlich der Verwendung von ausschließlich Großbuchstaben. Der Welt wird in den letzten Jahren immer wieder nachgesagt, dass sie lauter und schneller wird, wodurch es auch immer schwieriger zu werden scheint, sich von der Masse abzuheben und nicht im Einheitsbrei unterzugehen. Erinnern wir uns an die alten Foren und Boards des frühen Internets, auf denen hinlänglich diskutiert und muntert unterhalten wurde. Auch heute finden wir Facebook-Gruppen oder Frage-Antwort-Websiten. Eines haben sie alle gemein, von früher bis heute gilt das Schreiben in Großbuchstaben als schreien. Dieser Trend hat sich in den letzten Monaten stark durchgesetzt und wurde von Marken wie z.B. Calvin Klein oder Giraffe aufgegriffen.
Simplifizierung oder auch Einfachheit
Weniger ist manchmal mehr, ist ein wohl bekannter Ausspruch. So hat sich auch dieser Trend im Logo-Design in den letzten Jahren breit gemacht. Es müssen nicht immer ausladende Designs, Verschnörkelungen und dergleichen sein. Viele Logo-Designer setzten insbesondere bei einem kompletten Neudesign heute auf eine Einfachheit. Doch mit etwas Vorsicht ist dieser Trend durchaus zu genießen. Bisweilen reicht es sicher nicht, seinen Firmennamen einfach in Arial abzutippen und ihn als Logo zu präsentieren. Spitzfindigkeiten und kleinere Effekte, können aus einer Einfachheit ein durchaus komplexes Konstrukt machen. Dabei geht es mitunter um die korrekte und zur Firma passenden Schriftart und überdies um Effekte, wie Spiegelungen, Schattierungen oder auch einfach nur ein vertikales oder horizontales Verschieben von einzelnen Buchstaben.
Flat Design oder auch Flat Design
Zugegeben, die Übersetzung der englischen Bezeichnung ins Deutsche ist nicht sonderlich kreativ. Doch auch wenn es in seiner Ursprungsform verbleibt, kann man sich darunter wohl etwas vorstellen, denn es geht darum, die Tiefe aus einem Logo zu entfernen. Tatsächlich könnte man diesen Trend durchaus mit der Simplifizierung in Verbindung bringen. Doch beim Flat Design handelt es sich oftmals um eine Logo-Evolution, also eine Weiterentwicklung bereits bestehender Logos. Bestes Beispiel hier ist Audi, deren Ringe nur noch als völlig farblose schwarze Ringe verbleiben. Aber auch im Bereich New-Design von Logos hat das Flat Design einen großen Stellenwert. Maßgebende Elemente sind jene die fehlen. So werden einfache Icons, möglichst wenige (oft auch nur eine) Farben und (siehe Simplifizierung) Texte ohne 3D oder Tiefeneffekte eingesetzt.
Responsives Design oder auch variierendes Design
Seit Smartphone und mobile Geräte den Markt geflutet haben und Google offiziell das Rating von Websites gesenkt hat, die sich nicht an die Bildschirmgröße anpassen, ist das kleine Wörtchen responsive in aller Munde. Weit gefehlt, wer glaubt, dies sei nur ein Webdevelopment und Layout-Thema. Stattdessen erhält es immer häufiger Einzug im Logo-Design. Wie oft stand man schon vor dem Problem, dass das Logo zwar im normalen Landscape-Modus einer Website ideal platziert ist, sich im Portrait-Mode aber einfach nicht wirklich ins Design einpassen will. Aus diesem Grund scheint sich ein Trend im Logo-Design zu entwickeln, der genau darauf anspielt. Dabei geht es letztlich darum, mehrere Versionen des Logos zur Verfügung zu haben, die im jeweiligen Format ideal passen. Das stellt Firmen und vor allem aber Designer vor die schwierige Aufgabe, ein Logo zu entwickeln oder anzupassen, dass in jedem Anzeigemodi den gleichen Wiedererkennungseffekt beim Kunden erzeugt.
Typografie oder auch Wort-Bild-Design
Bekannt ist dieses Design-Element vor allem von den Pixar Animation Studios, die zahlreiche bekannte Filme, wie Cars, Findet Nemo etc. produziert haben. Hier wird das I im Namen durch eine Stehlampe ersetzt. Zuletzt an ein großer namhafter Browser sein Logo auch im Sinne der Typografie angepasst; gemeint ist Mozilla (moz://a). Meist geht das Wort-Bild-Design durchaus mit den Themen Einfachheit oder Flat Design einher, da das Element, das den Wiedererkennungseffekt erzeugen soll, nicht von anderen Elementen gestört werden soll. Weniger ist eben doch manchmal mehr!
Vielen Dank für den informativen Artikel!
Ausgezeichnet Tipp.